Verdun - Ein Schauplatz der Geschichte
Am Mittwoch, den 24. Oktober 2018 begaben sich die Klassen 10a und 10b der Realschule Plus Kaisersesch gemeinsam mit ihren Lehrkräften Carina Niedt, Natascha Distelrath und Hansi Kröber auf Exkursion nach Verdun, dem bekanntesten Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges. Begleitet und geführt wurde die Gruppe von Dennis Köppl, einem Vertreter des Mainzer Volksbundes.
Ein Blick über die geteerten Straßen Verduns verriet nicht direkt, was sich an diesem Ort während des Ersten Weltkrieges abgespielt hatte, da man eine hügelige Landschaft, bewachsen mit Bäumen, Gras und dem Dickicht verschiedener Pflanzen erblickte. Wie die Landschaft damals aussah, konnte man im Museum „Mémorial Verdun“, dem ersten Exkursionsziel, auf Fotos betrachten. Auf diesen Zeitdokumenten glich das Gelände eher einer Wüste aus Löchern und Gräben, die durch die Detonation von Bomben und Granaten entstanden sind. Unweit entfernt haben die sterblichen Überreste von ca. 130.000 nicht identifizierbaren in Verdun ums Leben gekommenen Soldaten ihre letzte Ruhe im „Gebeinhaus“ gefunden. Beim Betreten dieser Ruhestätte fielen direkt die an gefallene Soldaten gerichtete Gedenkinschriften an den Wänden und der Decke auf. Vor dem Gebäude fiel der Blick auf eine Kriegsgräberstätte von ca. 16.000 weiteren gefallenen französischen Soldaten. Ihrer wurde mit schlichten Kreuzen, deren Namen und Blumen gedacht. Das Begehen dieses Schauplatzes führte eindrücklich vor Augen, wie viele Menschen bei der Schlacht um Verdun starben, vor allem, da die schier endlose Anzahl an Kreuzen nur einen Bruchteil der Toten darstellt. Das nächste Ziel war die damals größte und stärkste Festung Verduns, das Fort Douaumont – eine von Hügellandschaften umringte Teilruine. In diesem Fort befindet sich heutzutage die einzige Kriegsgräberstätte für deutsche Soldaten, die bei einer Feuerkatastrophe zu Zeiten, in denen das Fort in deutscher Hand war, umkamen. Zum Schluss wurde das Dorf Fleury besucht, das neben weiteren Dörfern der Umgebung als besonders umstrittenes Kampfgebiet im Ersten Weltkrieg komplett zerstört wurde. An Fleury erinnern nun nur noch verschiedene Gedenktafeln, eine Gedenkkapelle und Stelen zur Kennzeichnung der damaligen Gebäude. Heute ist nur noch schwer vorstellbar, dass dort einmal Menschen lebten und arbeiteten – und dennoch helfen Gedenkstätten wie die in Verdun, die Geschichte besser zu verstehen und sensibilisieren dahingehend, für eine friedliche Welt und gegen Kriege einzutreten. In diesem Sinne verabschiedete sich Herr Köppl mit den Worten: „Man sollte nie vergessen, dass hinter jeder Zahl eine Persönlichkeit und ein Schicksal steckt.“
(Tom Reuter, 10b)