Wege nach der 10 und FOS: Viele Zehntklässler kamen mit ihren Eltern
Mittlere Reife - und was nun? Um ihre schulischen und beruflichen Perspektiven zu erkunden, waren sehr viele Zehntklässler mit ihren Eltern aus der Region Ulmen, Mayen, Kaisersesch und Cochem ins TGZ gekommen.
Schulleiter Hans-Jürgen Schmitz und Fachoberschulkoordinatorin Ingrid Müller hatten an diesem Abend eine Runde von Experten zu dem Thema "Wege nach der 10 und FOS" im voll besetzten Saal versammelt. Eingeleitet wurde der Abend von Pia Harwardt von der Agentur für Arbeit Mayen. Bevor sie die einzelnem Möglichkeiten vorstellte, appellierte die Berufs- und Studienberaterin an die anwesenden Mütter und Väter. "Sie sind der wichtigste Ansprechpartner für Ihre Kinder. Unterstützen Sie sie bei der Entscheidung für ihre schulische und berufliche Laufbahn". Anschaulich stellte Harwardt wichtige Bildungsangebote vor: Berufsausbildung, Fachoberschule (FOS), Höhere Berufsfachschule, Berufsoberschule (BOS), Fachschule, Integrierte Gesamtschule und Gymnasium. Vor allem, wie die einzelnen Bausteine sinnvoll kombiniert werden können, war an dem Abend zu erfahren.
Es folgte ein Vortrag zur FOS Kaisersesch. Diese Schulform führt in nur zwei Jahren zur Fachhochschulreife (Fachabitur) - so schnell wie keine andere Schule. Neben der schlanken Struktur punktet die FOS mit hohem Praxisbezug: In Klasse 11 sind die Schülerinnen und Schüler an drei Tagen in der Woche im Betrieb. "Das Herzstück der Ausbildung ist das einjährige gelenkte Betriebspraktikum", so die FOS-Koordinatorin. "Die jungen Leute vollziehen einen Entwicklungssprung, den eine rein schulische Ausbildung nicht bieten kann." Die Schülerzahlen sprechen für sich: In den beiden Fachrichtungen Wirtschaft und Gesundheit sind mittlerweile 87 Lernende an Bord, soviel wie in keinem Schuljahr zuvor.
Lebendig wurde es für die Zuhörer in der anschließenden Podiumsdiskussion, in der Partnerbetriebe, Lehrkräfte und Schüler Einblick in den FOS-Alltag gaben. "Ich durfte selbständig Formulare entwickeln und Reklamationen betreuen", sagte Kevin Wölwer, den sein Praktikumsbetrieb nach der Schule in eine Ausbildung zum Industriekaufmann übernimmt. Dass FOS-Schüler eigenständig arbeiten, bestätigen auch Elmar Franzen von der Raiffeisenbank Kaisersesch und Helmut Gabler von der Sparkasse Mittelmosel. Bei den Banken werden Praktikanten wie Auszubildende des ersten Lehrjahres geführt, durchlaufen wichtige Bereiche. Beliebt als Praktikumsbetrieb sind in der Fachrichtung Wirtschaft auch die Verbandsgemeinde Kaisersesch und die Kreisverwaltung Cochem, die umgekehrt hohes Interesse an FOS-Absolventen haben. Die FOS arbeitet mit insgesamt über 60 Praktikumsbetrieben in der gesamten Region zusammen.
Still wurde es im Saal, als Hermann-Josef Melchiors das Praktikum im Krankenhaus beschrieb. "Weil sich der kranke Mensch auf seine Pflegefachkraft verlässt, müssen auch FOS-Praktikanten zuverlässig und einsatzfreudig sein", so der Leiter der Pflegeschule des Krankenhauses Cochem. Der Ernst des Lebens habe aber auch schöne Seiten. "Die Dankbarkeit der Patienten zeigt mir, dass ich mit meiner Arbeit unmittelbar etwas bewirke", so Melchiors. Die Schüler stimmen dem zu. "Ich wurde durch das Praktikum bestärkt, beruflich mit Menschen zu tun haben", sagt Carolina Penner, die ihr Praktikum im Seniorenheim absolvierte. Interessant wird der Bereich Gesundheit durch zunehmende Studienangebote wie den Bachelor of Science Klinische Pflege.
Letzter Redner war Andreas Zietz, Leiter der berufsbildenden Schule Cochem. Er stellte die dort angesiedelten Ausbildungsberufe wie Bürokaufmann oder Fluggerätemechaniker vor. Für FOS-Absolventen gibt es die Zusatzoption, an der dortigen Berufsoberschule II, binnen eines Jahres noch das Allgemeine Abitur erwerben.
Etliche Interessenten nutzen noch am Abend die Möglichkeit für Einzelberatung und Fragen wie zur Erreichbarkeit der Schule. Dazu teilt die Schulleitung mit, dass die Schülerbeförderung zur FOS Kaisersesch aufgrund ihrer günstigen verkehrstechnischen Anbindung in jedem Fall gegeben sein wird.
Anmeldezeitraum vom 1. Februar bis 1. März 2016:
Für Schüler/innen, die sich anmelden wollen, wird ein Schnupperunterricht am Mittwoch, 18.01.2017 um 16:00 Uhr in den Fachräumen der Schule angeboten (Treffpunkt Mensa). Für die Aufgenommenen findet ein freiwilliger Vorbereitungsunterricht in den Fächern Mathematik und Englisch ab Dienstag, 31.01.2017, 14:10 Uhr statt.
Weitere Informationen: www.fos-kaisersesch.de