Stadtbürgermeister lädt zum "Demokratietag" ins Kaisersescher Rathaus
Am vergangenen Montag kam es im Kaisersescher Stadtratssaal zu ungewöhnlicher Zeit zu einer ungewöhnlichen Debatte. Ein Schwimmbad für Kaisersesch? Wird nach dem kürzlich beschlossenen Bau einer Tankstelle und der Pumptrack-Anlage nun etwa ein weiteres Großprojekt auf den Weg gebracht? Nicht ganz.
30 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8d und e der Realschule plus und Fachoberschule Kaisersesch schlüpften an diesem Vormittag auf Einladung des Stadtbürgermeisters Gerhard Weber in die Rollen der Ratsmitglieder Die Frage nach einer Escher Wassersportanlage wurde aus den Blickwinkeln der drei im Rat vertretenen Fraktionen beleuchtet. "Ein eigenes Schwimmbad wäre toll für Fa-milien und ältere Menschen", war da zu hören, "und wir müssten zum Schwimmunterricht nicht mehr mit Bussen gefahren werden". "Wir können uns so eine Anlage überhaupt nicht leisten - werden die Baukosten jemals wieder eingenommen?" und "Wir sehen dringendere Aufgaben für die Stadt als ein eigenes Schwimmbad", äußerten sich die zahlreich vertretenen Skeptiker. Zu einer endgültigen Abstimmung kam es in dieser Sitzung nicht, dafür waren noch zu viele Detailfragen offen. Diese verwiesen die Nachwuchspolitiker zurück in die entsprechenden Ausschüsse.
Mit der Arbeit von Bürgermeister und Stadtrat hatten sich die Jugendlichen zuvor im Sozialkundeunterricht beschäftigt. Bürgermeister Weber sowie Stadtrat und Klassenlehrer Andreas Heinrich machten es möglich, dass sie im Rahmen des Projektes "Demokratietag" an Ort und Stelle politische Aktivitäten erproben konnten. Für die zukünftigen Wähler (und Kommunalpolitiker?) war dies sicherlich eine eindrucksvolle Erfahrung.