Kürzlich trafen sich Schülerinnen und Schüler der Kurfürst-Balduin-Realschule plus und Fachoberschule Kaisersesch mit Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtages zum Dialog. Der Zeitpunkt herum um 9. November ist ein jährlich bewusst gewählter Termin.
Das Datum gilt als Schicksalstag der deutschen Geschichte. Epochale Wendepunkte, glücklich wie auch tragische Momente fanden an diesem Tag statt. Zu den bekanntesten Meilensteinen der demokratischen Entwicklung in Deutschland gehören an diesem historischen Datum folgende: 1918 Novemberrevolution, 1923 Hitler-Ludendorff-Putsch, 1938 Reichspogromnacht und 1989 Fall der Berliner Mauer.
Zum Schulbesuch gekommen waren Benedikt Oster (SPD), Anke Beilstein (CDU) und Dr. Jan Bollinger (AfD), die sich den kritischen Fragen der Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangstufen 10 und 12 stellten, die mit ihren Geschichts- und Sozialkundelehrern Oliver Jentjens und Carsten Zeidler im Unterricht vorbereitet worden sind. Schnell kam Fahrt in die Diskussion auf. „Wie ist Ihre Haltung zur Unterstützung der Ukraine, wie zur Flüchtlingshilfe?“ und „wie beurteilen Sie die französische Politik zur Kernkraft als Lösung der Energiekrise, welche Vorstellungen vertreten Sie persönlich?“. Mit Fragen wie diesen konfrontierten die interessierten Jugendlichen die Abgeordneten mit den politischen TOP-Themen der Zeit. Aber auch Themen von weniger Brisanz und Tragweite wurden angesprochen, z. B. „wie halten Sie es mit der Gender-Sprache?“ oder „wie stehen Sie zur Digitalisierung in der Schule?“ So fehlte es nicht an Themen in der Doppelstunde und erlebt wurde eine kurzweilige Fragezeit, die Anlass zur Reflexion bot. „In der Beantwortung der Fragen, aber auch in der persönlichen Darstellung der Abgeordneten haben wir Unterschiede erkennen können“, so Moritz Ostrominski. So kann der Schulbesuchstag als wichtiger Beitrag zur politischen Urteils- und Meinungsbildung gesehen werden von jungen Menschen, deren Wahlrecht bald aktiv ausgeübt werden darf.