Die Überflieger aus Kaisersesch
Die Schüler der Kurfürst-Balduin-Realschule plus und Fachoberschule in Kaisersesch haben in einem faszinierenden Projekt erfolgreich einen Ballon in die Stratosphäre fliegen lassen und werden mit einzigartigen Fotos belohnt:
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Vergangene Woche startete im Rahmen des Projekts »Stratoflights« ein großer Forschungsballon. Der Beobachtungsballon, bestückt mit Messinstrumenten und Kamera, sollte in einer Höhe von 40 Kilometern (Stratosphäre) fliegen. Das ist dreimal höher als Verkehrsflugzeuge fliegen. Dort ist das Schwarz des Weltraums sichtbar und die Erde beginnt als Kugel zu erscheinen – eine einzigartige und faszinierende Kulisse. Und diese wollte die Gruppe aus Schülern um Lehrer Thomas Schmitz untersuchen und filmen. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler fieberten beim Start mit. Und der gelang bei strahlendem Sonnenschein hervorragend. Zur Begeisterung der Schüler, aber auch des Schulleiters Hans-Jürgen Schmitz: »Ich bin sehr froh, dass wir als Schule so etwas auf die Beine stellen können. Wir haben Lehrkräfte, die sich in diesem Bereich sehr, sehr stark engagieren. Wir haben aber vor allem technikbegeisterte Schülerinnen und Schüler, die wir mit solchen Themen begeistern können.«
Lehrer Thomas Schmitz hatte im Vorfeld die mutmaßliche Flugbahn des Ballons berechnet. »Die Flugroute ist berechnet Richtung Norden, etwa bei Grevenbroich und ich gehe davon aus, dass er etwa 36000 Meter hoch sein wird, wenn es gut läuft dann vielleicht sogar 40 000 Meter«. Der Lehrer, der bereits vor einigen Jahren mit seinen Schülerinnen und Schülern ein vergleichbares Projekt initiiert hatte, versteht was von seinem Job. Das belegt die Tatsache, dass der Ballon nach Auswertung der erfassten Daten rund 37 Kilometer hoch geflogen ist und im Bereich Mönchengladbach in einem Baum landete. Mönchengladbach ist Luftlinie rund 14,63 Kilometer vom errechneten Ziel Grevenbroich entfernt. Doch nicht nur die fast exakte Voraussage von Flughöhe und Flugweg ist beachtlich, sondern auch die besonderen Bilder, die die Technik – die am Ballon hing – festhielt. Beeindruckende Bilder aus der Stratosphäre. Dass das Projekt so durchgeführt werden konnte, ist mit enormem Aufwand verbunden. So müssen nicht nur die technischen und die Konstruktionsabläufe passen, sondern auch die rechtliche Vorbereitung. So mussten zum Beispiel im Vorfeld die Luftkontroll-Behörden über Starttermin und Flughöhe informiert werden. Technisch hatten die Kaisersescher Tüftler diesmal alles doppelt abgesichert. Denn beim letzten Mal war die Bildausbeute gering, da ein Akku ausfiel. Dies wurde nun mit zusätzlicher Technik verhindert und die beeindruckenden Fotos aus rund 36 Kilometer Höhe entschädigen für den Aufwand.
Die Innovation an der »Kurfürst Balduin Realschule« geht auch nach dem Flug weiter. Schulleiter Hans-Jürgen Schmitz: »Es wurde von Thomas Schmitz ein neues schuleigenes Wahlpflichtfach initiiert. Dabei handelt es sich um ,Bauen und Programmieren, kurz BuP‘ und dort soll das Augenmerk auf Programmieren und Steuern gerichtet werden, um damit auch etwas mehr in Richtung Technik zu puschen. Die Resonanz dafür ist bereits jetzt bei den Schülerinnen und Schülern enorm gut.«
Quelle: Wochenspiegel, Mario Zender
Lego-Maskottchen mit am Start
Der Start
Über Kaisersesch
Über dem Rhein
Ueber den Wolken
Troposphäre verlassen
Stratosphäre erreicht
Erdkrümmung im Visier
Platzhöhe erreicht
Baumlandung in Mönchengladbach