Musikdarbietungen sind an der Kurfürst-Balduin-Realschule plus und FOS Kaisersesch kein seltenes Ereignis. Doch weitaus ungewöhnlicher erscheint die Begebenheit, wenn zu einem solchen Anlass klassische Musik erklingt.
Junge Menschen in direktem Kontakt mit den Werken von Brahms, Mozart und Beethoven bringen? Das kann doch nicht gut gehen? Den Gegenbeweis haben kürzlich zwei Berufsmusiker der Rheinischen Philharmonie in Koblenz in den 6. und 7. Klassen angetreten. Auf Initiative von Musiklehrerin Barbara Heege besuchten nun die beiden Musiker – der eine am Fagott und der andere am Cello – den Unterricht und boten den Schülerinnen und Schülern einen Zugang zur klassischen Musik. „Es wäre vermessen zu glauben, unsere Konzerte allein könnten die Schüler dazu bewegen, ein Instrument zu erlernen und in der Philharmonie mitspielen zu wollen“, sagte Maler. In erster Linie gehe es jedoch zunächst einmal darum, „auf die klassische Musik überhaupt aufmerksam zu machen“. „Wir wollen mit den Kindern auch über die Musik sprechen und versuchen, die Werke mit den dazugehörigen Geschichten zu verbinden“, sagt Maler. Wenn man den Schülern beispielsweise davon berichte, dass Beethoven zeitweise in Koblenz gelebt habe und bitterarm gestorben sei, interessierten sie sich plötzlich auch für die Thematik und sind mit großer Begeisterung dabei.
Welche Bedeutung die klassische Musik auch für aktuelle Stücke habe, werde oft verkannt. Denn: „Ohne Mozart und Beethoven würden heute nicht Michael Jackson und Madonna im Radio gespielt.“ Den jungen Zuhörern hat diese Musikstunde der besonderen Art sichtbar gut gefallen.