Schüler erhalten Einblick in Gesundheitsbranche: Pflegeberufe öffnen sich für Lehre und duales Studium
Ein spannendes Programm wurde 28 Zehntklässlern der Realschule plus und Fachoberschule Kaisersesch im Mayener Elisabeth-Krankenhaus geboten. Die Einrichtung ist Teil des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein, zu dem auch das Klinikum Kemperhof und das Ev. Stift St. Martin in Koblenz, das Hospital zum Heiligen Geist in Boppard und das Paulinenstift in Nastätten gehören.
Begrüßt wurden die Besucher durch Pflegedienstleiterin Mechthild Annen und drei Schülerinnen der FOS Kaisersesch, die dort ihr Jahrespraktikum absolvieren. Los ging es mit einem Kurzvortrag zum Gemeinschaftsklinikum. Danach informierte Martina Hentschel, Leiterin der zum Krankenhaus gehörenden Pflegeschule, über die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in. Im Anschluss stellte Yves Gaugler, Leiter der physiotherapeutischen Abteilung, den Beruf des Physiotherapeuten vor. "Die Arbeit mit den Patienten ist sinnstiftend, zufriedenstellend und vielseitig", so der Experte. Gaugler verwies auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in Krankenhäusern, Therapiezentren, Praxen, Sportvereinen und Wellness-Hotels. Weitere Pluspunkte ist die niedrige Arbeitslosigkeit und der Wegfall der Schulgebühren an vielen Ausbildungszentren.
Frau Annen wies darauf hin, dass Praktika im Haus jederzeit erwünscht sind, damit sich Schüler und Schülerinnen frühzeitig orientieren können. Ferner erläuterte Herr Gaugler, dass die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger und zum Physiotherapeuten auch in Verbindung mit einem dualen Studium möglich ist. Dafür ist das Fachabitur erforderlich, wie es an der Realschule plus und Fachoberschule Kaisersesch erworben werden kann.
Nach einer lebhaften Fragerunde ging es auf die Stationen. Wahlweise besichtigten die Zehntklässler die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, die Klinik für Innere Medizin oder die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, die in der Region einen hervorragenden Ruf genießt. Die Jugendlichen konnten nicht nur hautnah den Alltag auf den Stationen verfolgen, die eingesetzten Fach- und Pflegekräfte beantworteten auch ihre zahlreichen Fragen. Besonderes Glück hatten die Besucher der Geburtshilfestation, die ein neugeborenes Baby zu sehen bekamen. Interessierte bekamen im Anschluss die Krankenhauskapelle und die Notaufnahme mit der "Chest Pain Unit" gezeigt. Diese Abteilung ist auf Patienten mit Herzinfarkt spezialisiert. Pflegedienstleiterin Annen freut sich auf eine weitere Einheit. "Voraussichtlich erhalten wir auch eine ‚Stroke Unit', die die Erstversorgung von Schlaganfallpatienten übernimmt."
Zum Schluss ging es in die Kantine, wo sich die Besucher Tisch an Tisch mit den Mitarbeitern an einem Imbiss stärken konnten. Auf der Heimfahrt im Bus äußerten sich die Schülerinnen und Schüler positiv. "Ich habe einen guten Einblick in den Alltag der verschiedenen Berufe erhalten", sagt Lena Groß aus der 10c. "Ich bin mir noch nicht sicher, welchen Beruf ich wirklich machen will", so ihre Mitschülerin. "Damit hat es sich für mich gelohnt, weil ich jetzt weiß, wie es im Krankenhaus läuft".
Der Besuch im Krankenhaus war dabei Teil des Zukunftstages Gesundheit, an dem die Realschule plus und FOS Kaisersesch diese Wachstumsbranche näher bringen will. Statt der Fahrt ins Krankenhaus konnten sich die Zehntklässler auch in der Schule in einem Vortrag über weitere Berufe wie Kaufmann im Gesundheitswesen, Zahntechniker oder pharmazeutisch technischer Assistent informieren. Auch Studienberufe im Sektor Gesundheit bieten jungen Leuten gute Chancen, zum Beispiel Krankenhausmanager, Pflegewissenschaftler, Lehrer für Pflegeberufe, Arzt oder Apotheker. Für diese Berufsfelder ist der Besuch der FOS Gesundheit an der Realschule plus Kaisersesch eine solide Basis.