Lügen
Die Lüge unterscheidet sich von der Täuschung dadurch, dass sie nicht ohne Falschaussage verübt werden kann. Zum Beispiel täuscht man, wenn man vorgibt zu schlafen, um andere zu belauschen. Wenn man dann gefragt wird und sagt, man habe geschlafen, das ist eine Lüge. In der Werbung, im Verkaufsgespräch und in der politischen respektive religiösen Propaganda wird oft mit Lügen und Täuschungen gearbeitet.
Im Deutschen Bundestag gilt es als unstatthaft, einen Abgeordneten der Lüge zu zeihen.
Von einer Lüge spricht man nur dort, wo ein ernsthafter Verstoß gegen die Sitten gesehen wird. Soll ein persönliches Verständnis für eine bewusste Falschaussage geäußert werden, verwendet man umgangssprachliche die Ausdrücke Schwindel oder Flunkerei, so z.B. in Zusammenhang mit einem Scherz, bei emotionaler Überforderung, wenn ein Sachverhalt nur etwas beschönigt wird oder wenn die ausgedrückte Unwahrheit unmittelbar wieder zurückgenommen wurde.
Es gibt äußerlich sichtbare, aber nicht eindeutige Anzeichen dafür, dass jemand lügt. Sie beruhen auf unbewussten Verhaltensänderungen, die durch Stress hervorgerufen werden, und unterscheiden sich teilweise von Mensch zu Mensch. Deshalb ist es selbst für Lügendetektoren und geübte Personen nicht zuverlässig möglich herauszufinden ob jemand lügt.
Lügen dienen dazu, einen Vorteil zu erlangen, zum Beispiel um einen Fehler oder eine verbotene Handlung zu verdecken und so Kritik oder Strafe zu entgehen. Gelogen wird auch aus Höflichkeit, aus Scham, aus Angst, Furcht, Unsicherheit oder Not, um die Pläne des Gegenübers zu vereiteln oder zum Schutz der eigenen Person, anderer Personen oder Interessen, zwanghaft/pathologisch oder zum Spaß.
Die soziale Lüge soll dem Wohl des Belogenen oder der Harmonie einer Gruppe dienen. Diese Art der Lüge soll meist dem friedlichen Miteinander und der Leistungsmotivation nützen.
Das umgangssprachliche Wort Schwindel hingegen bezeichnet entweder eine wiederum ernsthaftere Täuschungshandlung in Kombination mit einer gemeinen Lüge oder einen Scherz mit weitreichenden Folgen.
Erik W.